Schäuble verspricht der Versicherer-Lobby die „Neuordnung“ der Bewertungsreserven

Wieder knallten beim GDV die Sektkorken. Ganz sicher!

Wer es nicht mitbekommen hat; gestern fand der „Versicherungstag 2013“ statt. Der Ehrenredner zum wichtigen Anlass schlechthin, Dr. Wolfgang Schäuble, nach wie vor Volksvertreter im Bundestag. Wohl in Erwartung, sein Ministeramt zu behalten, gilt seine Fürsorge – allein – den Freunden seiner Partei?

So berichtete PHÖNIX zeitnah gestern Mittag, was bei Finanzen.net/Nachricht/Aktien für Jedermann nachzulesen ist.

„Lassen Sie es uns im nächsten Anlauf noch besser machen.“

Video ab min 6.30 – 7.30.

Versicherungstag 2013

Schäuble: Geldpolitik darf nicht falsche Anreize setzen 

Vor den Vertretern der Versicherungswirtschaft räumte Schäuble ein, dass das derzeitige Niedrigzinsumfeld es den Versicherungen schwerer mache, die den Kunden versprochenen Renditen zu erwirtschaften. Die Versicherer müssten verstärkt Vorsorge treffen, aber die aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen müssten in Europa auch angepasst werden.

Schäuble forderte auf nationaler Ebene einen „fairen Ausgleich“ zwischen Versicherten mit noch lang laufenden und auslaufenden Verträgen, wofür ein neuer Anlauf zur Neuregelung der Bewertungsreserven der Versicherer gestartet werden solle. „Wir müssen künftig die Verteilung der Überschüsse zwischen den verschiedenen Versichertengruppen in einer fairen Weise zustande bringen“, sagte er. „Lassen Sie es uns im nächsten Anlauf noch besser machen.“

Quelle: FINANZEN.net,  alles lesen >>>>>>>>

Siehe auch:

Focus Money vom 21.11.2013

Handelsblatt vom 21.11.2013

Manager Magazin vom 21.11.2013

Tagesspiegel vom 21.11.2013

PLUSMINUS vom 23.04.2014

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16 Antworten zu Schäuble verspricht der Versicherer-Lobby die „Neuordnung“ der Bewertungsreserven

  1. Willi Wacker sagt:

    Lebensversicherungsverträge sind wie alle anderen Formen von Verträgen eben Verträge zwischen zwei Partnern. Die haben Rechte und Pflichten. Die Pflichten bei den Lebensversicherungsverträgen sind auf Seiten der Sparer die Zahlungsverpflichtungen und auf Seiten der Versicherer die Auszahlungspflichten der VEREINBARTEN Leistungen. Verträge sind nun mal einzuhalten, und zwar von beiden Seiten. Daher sind die Versicherer gebunden an das, was sie langfristig vereinbart haben. In für sie guten Zeiten haben sie die Nachteile der Versicherten auch nicht abgeändert. Warum also jetzt zugunsten der Versicherer abändern? – Nein und noch mals nein. Die Versicherer haben derart hohe Rücklagen und Besitztümer, die eine Änderung der Vertragsbedingungen nicht erforderlich machen. Selbst wenn einzelne Versicherer in Schieflage geraten, ist das ihr eigenes Risiko, wie bei jedem anderen Geschäftsmann auch. Dann müssen derart marode Gesellschaften eben über „den Jordan“ gehen. Die Angestellten werden schon bei den verbliebenen Gesellschaften unterkommen. Der Staat ist nicht dafür da, Banken und Versicherungen zu stützen.

  2. Karlheinz sagt:

    „Schäuble forderte auf nationaler Ebene einen „fairen Ausgleich“ zwischen Versicherten mit noch lang laufenden und auslaufenden Verträgen, wofür ein neuer Anlauf zur Neuregelung der Bewertungsreserven der Versicherer gestartet werden solle. „Wir müssen künftig die Verteilung der Überschüsse zwischen den verschiedenen Versichertengruppen in einer fairen Weise zustande bringen“, sagte er. „Lassen Sie es uns im nächsten Anlauf noch besser machen.““

    Der Schäuble hat entweder keine Ahnung von dem Sinn und Zweck einer Versicherung zur Altersvorsorge oder der ist der Versicherungswirtschaft dermaßen verpflichtet, dass er gar nicht mehr anders kann?

    Lieber Herr Schäuble:

    Eine Kapitallebensversicherung schließt der Versicherungsnehmer NUR FÜR SICH ab. Eine Kapitallebensversicherung ist kein Baustein eines Generationenvertrages wie z.B. bei der gesetzlichen Rentenversicherung, auch wenn die Versicherungsbranche hier krampfhaft eine Analogie herstellen will. Versicherer haben die vertragliche Pflicht, das Geld für den jeweiligen Versicherten mündelsicher bzw. gewinnbringend anzulegen und lt. VVG am Ende mitsamt einer Gewinnbeteiligung auszuzahlen. Neuverträge und deren Rentabilität haben die „Altversicherten“ nicht zu interessieren.

    Den Eingriff in das Vermögen der Altversicherten zugunsten von Neuverträgen halte ich darüber hinaus für strafrechtlich relevant!

    Der Schäuble ist mit seiner „krummen Tour“ letztendlich im Bundesrat voll auf die Schn… gefallen und will nun in einem „zweiten Anlauf“ die Interessen der Versicherer gegen den Willen des Volkes und Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts durchsetzen? Gehts noch? Was ist das für ein Verständnis von Demokratie?

    Man kann gar nicht so viel essen wie man ko… könnte.

  3. Hein Blöd sagt:

    Ein Schneeballsystem fährt an die Wand.
    Siehe:http://www.youtube.com/kapitalvernichtende Lebensversicherung
    Der Schäuble muss sein Wahlvolk wohl abgrundtief hassen.

  4. Roland R. sagt:

    @ Willi Wacker

    Sehr richtig, Verträge sind einzuhalten! Pacta sund servanda haben schon die ollen Römer gesagt. – Und sie hatten Recht!
    Und das gilt auch für Versicherungen im 21. Jahrhundert.
    Wenn Herr Schäuble wieder einmal den Versicherungen unter die Arme greifen sollte, sollte er daran denken, dass es im Bundesrat auch die SPD-geführten Länder waren, die dort den bereits aufgrund der Lobbyarbeit im Bundestag verabschiedeten Gesetzesentwurf blockierten. Warum sollten diese jetzt im neuen Anlauf anders reagieren?
    Lieber Herr Schäuble, so viel Entgegenkommen bei den Versicherungen verschreckt das Wahlvolk, und darauf kommt es an! Das Volk sind die Wähler! Immer schön daran denken!

  5. Vaumann sagt:

    aktuell kann man auf http://www.t-online.de abstimmen,ob man die grosse Koalition möchte oder nicht.
    habe das soeben getan:77,2% sind meiner Meinung:NEIN,SO NICHT!
    Eine einzige morallose Postengeilheit,was uns hier seit Wochen zugemutet wird!

  6. Glöckchen sagt:

    @Roland R.
    …anders reagieren?
    na weil sie dann mitregieren, basta!
    Der Wähler geht denen doch am A…. vorbei!
    Klingelingelingelts?

  7. Wildente sagt:

    Man macht immer die zum Ehrenredner, von denen man sich Vorteile erhoffen kann. Hier war es nicht anders. Neuwahlen wären sicher nicht verkehrt, denn was sich hier möglicherweise anbahnt, ist ein handfester Skandal und bei Herrn Schäuble kann man wohl mittlerweile eine Besorgnis der Befangenheit nicht mehr ausschließen. Dagegen sind die „Untaten“ unseres ehemaligen Bundespräsidenten noch weniger als kleine Fische. Aber da finden sich mutige Staatsanwälte, die eine Verhandlungsdauervon 4 Monaten und mehr für erforderlich halten und Steuergelder verschwenden. Armes Deutschland, wo hast Du inzwischen angedockt ? Wir erahnen es.-
    Dr. Gregor Gysi hat Klartext gesprochen und das war wichtig und richtig.
    Eure Wildente

  8. Gunnar sagt:

    “ Windeln und Politiker müssen regelmäßig gewechselt werden. Aus dem gleichen Grund.“
    Aber es gibt auch ehrenwerte Politiker, die man aber wie eine Stecknadel im Heuhaufen suchen muß.

    Gunnar

  9. Juri sagt:

    Da hat er die Katze so nebenbei aus dem Sack gelassen. Wer immer noch glaubt, da seien ehrenwerte Charaktere nur ein wenig aus der Bahn geraten oder hätten etwas merkwürdige Ansichten die sich sicher wieder einrenken, wird demnächst wohl zu den Draufzahlern gehören. Recht so – schad nix.
    Man sollte halt niemanden zum Finanzminister machen, der noch nicht einmal das Zeug zum Sparkassendirektor hat und andererseits bis heute nicht erklären kann, wo denn die
    100 000 DM Spende des Herrn Schreiber geblieben ist. Herr Schreiber ist gegen jene Hütchenspieler ja noch ein richtiger Edelmann. Es ist schon eine Katastrophe wie kurz das politische Gedächtnis der Bürger hierzulande ist. Aber demnächst wird wieder gewählt – so lange bis es paßt! Oder?
    Wie wär’s denn mal mit Gysi?

  10. Netzfundstück sagt:

    Gab es nach der BW eigentlich Spenden von der Versicherungswirtschaft an CDU, CSU und SPD?

    Lese gerade einen interessanten Kommentar von Dr. J. Kretschmer bezüglich einer Spende der BMW-Eigentümerfamilie Quandt in Höhe von 690000 EUR an die CDU zur Fragestellung:

    „Ist die Bundeskanzlerin käuflich?“

    Zitat:
    Blicken wir auf § 331 StGB. Ein Vorteil für einen Dritten, den Verein, die Partei genügt. Und es tut auch nichts zur Sache, dass die Dienstausübung vollkommen rechtmäßig war – das Bauvorhaben, die politische Entscheidung. Jeder Anschein der Käuflichkeit muss vermieden werden! Und vor allem hat der Gesetzgeber ganz bewusst den weiten Begriff der Dienstausübung gewählt. Die erforderliche Unrechtsvereinbarung muss sich eben nicht mehr auf eine konkrete Diensthandlung beziehen, sondern es reicht das, was man Landschaftspflege“ oder „Anfüttern“ nennt. Natürlich ist die erforderliche Unrechtsvereinbarung wie stets schwer nachzuweisen, vor allem wenn es um politische Entscheidungen geht. Nach dem PartG ist es eben – noch – erlaubt. Spenden zu leisten, um die allgemeine Richtung einer politischen Partei zu unterstützen und die Fortsetzung einer aktuellen Politik zu unterstützen. Aber wenn ein Zusammenhang mit konkreten Entscheidungsprozessen besteht, die einen konkreten wirtschaftlichen Vorteil für den Spender mit sich bringen, kann der böse Anschein entstehen, der zu einer Vorteilsannahme führen kann.

    Netzfundstelle: http://community.beck.de/gruppen/forum/ist-die-bundeskanzlerin-k-uflich#comment-55584

  11. Juri sagt:

    Früher dachte ich die Italiener… Weit gefehlt, die Teutonen tarnen sich nur wesentlich besser.
    Wie meinte damals schon ein gewisser Herr Goethe „Ehrenwert bleibt stets nur der dem nichts bewiesen werde kann.“ Fürwahr – das haben hier einige Leute wohl verinnerlicht.

  12. virus sagt:

    Noch diesen Monat:

    Lebensversicherer wollen Bewertungsreserven allein behalten

    Dies, nachdem das Bundesverfassungsgericht in einem jetzt veröffentlichten Beschluss (Entscheidung vom 17. Dezember 2013, Az. 1 BvL 5/08) deutlich gemacht hat, dass der Gesetzgeber nur einen kleinen Spielraum für rückwirkende Gesetzesänderungen hat.

    Neue Gesetze dürfen nicht nachträglich in eigentlich schon abgeschlossene Sachverhalte eingreifen.

    Auch wenn es sich hier um einen steuerrechtlichen Fall handelte, ist m. E. dieses Urteil auch auf Lebensversicherungsverträge übertragbar.

  13. virus sagt:

    Nachfolgend wird so richtig deutlich, wie Schäuble und Co. das deutsche Volk an der Nase herumführen. „Wir erhöhen die Steuern nicht“.
    Nein, ihr nehmt uns das Geld nicht aus der rechten Tasche, ihr fasst uns einfach in die linke und denkt wir merken es nicht oder wir lassen uns es einfach so gefallen.

    PLUSMINUS vom 23.04.2014

    Lebensversicherungen

    Werden den Kunden noch mehr Erträge vorenthalten?

    Axel Kleinlein, Bund der Versicherten:

    „Stellen sie sich vor, sie haben vor ein paar Jahren, zum Beispiel im Jahr 2010 ein Wertpapier gekauft, für 100 Euro. Jetzt hat dieses Wertpapier den Preis verändert, sie könnten es rein theoretisch heute im Jahr 2014 für 110 Euro verkaufen. Diese Gewinne, die zusätzlich hier drin schlummern, diese 10 Euro, das sind dann die so genannten Bewertungsreserven. Und das ist das Geld, um das es jetzt geht.“

    (…..)

    Wolfgang Schäuble, Bundesfinanzminister CDU:

    „Die Lebensversicherer müssen verstärkt Vorsorge betreiben, um die Zinsgarantieren auch künftig bedienen zu können.“

    Im Klartext heißt das: Mehr Geld für die Versicherungen, weniger Geld für die Kunden.

    _________________________________________________________________________________________
    Wie formulierte es Jean-Claude Juncker

    “Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”

    Verbriefungsmarkt soll wiederbelebt werden

    Boerseard.de


    Allianz sucht mehr Glück mit Aktien

    Die anhaltend niedrigen Zinsen bringen Versicherer in die Bredouille. Deshalb wird die Allianz künftig mehr in Aktien investieren. Insgesamt geht es immerhin um einen zweistelligen Milliardenbetrag. Auch über Verbriefungen „müsse man nachdenken“, erklärt Diekmann.(…..)

    Die anhaltend niedrigen Zinsen bringen Versicherer in die Bredouille. Deshalb wird die Allianz künftig mehr in Aktien investieren. Insgesamt geht es immerhin um einen zweistelligen Milliardenbetrag. Auch über Verbriefungen „müsse man nachdenken“, erklärt Diekmann.

    Die Währungshüter wollen den Wiederaufbau des Marktes im Euroraum mit aller Kraft vorantreiben. „Die EZB setzt sich voll und ganz dafür ein“, betont Notenbankchef Mario Draghi. Die EZB spielt sogar mit dem Gedanken, selbst ABS-Papiere aufzukaufen. Die große Koalition in Berlin will das Geschäft mit Kreditverbriefungen ebenfalls ankurbeln. Finanzminister Wolfgang Schäuble kündigte jüngst im Bundestag an, es werde geprüft, wie die Verbriefung von Mittelstandskrediten erleichtert werden könne.

  14. schlaumeier sagt:

    ..vielleicht ist Schäuble beim nächsten Anlauf gar nicht mehr Finanzminister?

  15. Zuschauer sagt:

    @Schlaumeier
    Dann machts halt der nächste, für die Versicherungswirtschaft wird es jedenfalls immer nur noch besser.

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