Die Allianz auf „selbstlosem“ Öko-Kurs zur Durchsetzung der „sanften Unfallinstandsetzung“

Eine Versicherung, die an die Umwelt denkt ? Selbstverständlich, und zwar immer dann, wenn es ihr finanziell nützt. Da werden keine Kosten und Mühen gescheut, wie man dem folgenden Beispiel entnehmen kann.

Die Allianz hat eine Studie in Auftrag gegeben die – man glaubt es kaum – zu dem Ergebnis kommt, dass die Thesen, die die Allianz schon seit Jahren gegen den Markt propagiert, nur richtig sein können. Nachdem man in der Vergangenheit bei den Technikern nicht punkten konnte, was z.B. die Festigkeit von instand gesetzten Fahrzeugteilen betrifft, versucht man es nun mit der ökologischen Linie, indem man Leute einspannt, die von Fahrzeugtechnik und Unfallsicherheit wohl keine Ahnung haben? Dafür aber umso mehr von der Ökobilanz.

Smartrepair sowie Instandsetzung vor Erneuerung sind ab sofort umweltfreundliche Maßnahmen zur Verbesserung der Ökobilanz ? Ohne kostenintensive Studie wäre da wohl keiner drauf gekommen ?

Das komplette „Werk“ kann man bei der Allianz unter folgendem Link downloaden:

www.allianz-deutschland.de/presse/news/studie_oekobilanz_autoreparatur_2009.pdf

Die Versicherungsbranche lässt offensichtlich keine Möglichkeit aus, um Billigreparaturen zur Kosteneinsparung „an den Mann“ zu bringen. Volksverdummung vom Feinsten!

Den Allianz-Gedanken zu Ende gedacht, müsste man ab sofort dazu übergehen, grundsätzlich alles was irgendwie instand gesetzt werden kann, nicht mehr zu erneuern? Denn Instandsetzung ist unter Betrachtung rein ökologischer Gesichtspunkte (fast) immer sinnvoller als eine Erneuerung des entsprechenden Bauteils. Gilt übrigens auch für elektrische/elektronische Bauteile (Computer, Staubsauger, Waschmaschinen etc.) und andere Dinge des tägliche  Lebens. Versicherungen müssten also logischerweise ab sofort alle Versicherungsfälle reparieren lassen. Defekter Laptop = Reparatur, defekte Kamera = Reparatur usw.

Hier ein kurzes Öko-Beispiel aus der Unfallschadenwelt:

Kotflügel aus- und einbauen (1 Std.) , Kotflügel im osteuropäischen Stil zurück dengeln (6 Std.).

Das Ganze für EUR 95,00 / Std. ergibt dann 665,00 EUR für einen ökologisch instand gesetzten Kotflügel. Mit jeder Menge ökologischer Wärmeeinbringung im Rahmen der Rückverformung (Verzinnung) und nicht zu vergessen, die umweltfreundliche Spachtelei. Zum Schluss eine ökologische Lackierung der Stufe III. Macht im Ergebnis einen finanziellen Ökozuschlag von ca. 100% für die Instandsetzung anstatt Erneuerung des entsprechenden Bauteiles. Die Reduzierung der Festigkeit und die mangelhafte Optik der einen oder anderen Restitution nimmt der umweltbewusste Geschädigte sicher gerne in Kauf – oder auch nicht ?

Aber spätestens dann, wenn die  Kosten – wie hier skizziert – für Instandsetzung anstatt Erneuerung höher ausfallen sollten, kommt der Versicherungsökonom blitzschnell aus der Deckung, dementiert oder missachtet jegliche ökologischen Thesen der eigenen Studien und pfeift, zugunsten der Versicherungsbilanz, auf die Umwelt?

Die Allianz auf dem Weg zum „Umweltengel“ oder sogar irgendwann mit einem grünen Punkt im Logo ?

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12 Antworten zu Die Allianz auf „selbstlosem“ Öko-Kurs zur Durchsetzung der „sanften Unfallinstandsetzung“

  1. SV aus DU sagt:

    …klasse, was da an „Fachwissen“ vorhanden ist. Was soll solch eine oberflächliche und in dieser Pauschalität auch noch schlichtweg falsche Argumentation?

    Es ist schon erheiternd, wenn aus Festigkeitsgründen für die Erneuerung eines Seitenteils oder Schwellers plädiert wird, auch wenn diese großflächig reusgetrennt und wieder eingeschweißt werden müssen.

    In solchen Fällen dürfte es jedem Fahrzeughalter mit technischem Verständnis klar sein, dass eine fachgerechte Instandsetzung (übrigens vom Hersteller freigegeben!) den sowohl für die Festigkeit der Fahrzeugstruktur als auch aus Korrosionsschutzgründen besseren Weg darstellt.

    Wenn es nach den Herstellervorgaben sinnvoll ist, instandzusetzen, sollte man das auch tun. Weil gegenüber der blinden Erneuerung eben keine nachteiligen Folgen auftreten.

    Klar, irgendwann ist keine Instandsetzung mehr möglich und es muss erneuert werden. Bei welchen Schäden aber heute oft eine Erneuerung kalkuliert wird, ist nach dem Stand der Instandsetzungstechnik schon ein besserer Witz.

    Vielleicht sollte man sich beim Aufzeigen der Machenschaften der Versicherungen auf die nennenswerten Punkte beschränken und nicht solch blödsinnige Beispiele bringen.

    Meint zumindest

    ein SV aus DU

  2. SV Hildebrandt sagt:

    Vielleicht sollten wir SV´s auf diese Schiene aufspringen und eine unwirtschaftliche, aber laut Arroganz, äh Allianz- Versicherung ökologische Instandsetzung verweisen. Ob dabei die Kosten exorbitant steigen, sollte im Sinne der Ökologie zweitrangig sein.

  3. Andreas sagt:

    Hallo SV aus DU,

    anscheinend haben Sie nur ein geringes Verständnis für Ironie. Hans Dampf hat doch lediglich aufgezeigt, dass die Argumentation der Allianz nicht stimmig ist und bei der Ermittlung des Reparaturweges technische und wirtschaftliche Gesichtspunkte zu beachten sind, nicht aber ökologische, die nicht einmal komplett erfasst werden können.

    Es spricht überhaupt nichts dagegen ein Bauteil, das technisch problemlos instandzusetzen ist, auch tatsächlich instandzusetzen.

    Aber es ist keinesfalls sinnvoll mit ökologischen Argumenten zu kommen, die entweder nicht zu Ende gedacht sind, oder an technischen Aspekten völlig vorbeigehen.

    Viele Grüße und einen guten Rutsch

    Andreas

  4. Hannes sagt:

    SV aus DU
    Mittwoch, 30.12.2009 um 12:06

    Es ist schon erheiternd, wenn aus Festigkeitsgründen für die Erneuerung eines Seitenteils oder Schwellers plädiert wird, auch wenn diese großflächig reusgetrennt und wieder eingeschweißt werden müssen.

    In solchen Fällen dürfte es jedem Fahrzeughalter mit technischem Verständnis klar sein, dass eine fachgerechte Instandsetzung (übrigens vom Hersteller freigegeben!) den sowohl für die Festigkeit der Fahrzeugstruktur als auch aus Korrosionsschutzgründen besseren Weg darstellt.
    ——————————————————–

    Hi, SV aus DU,
    ganz so erheiternd ist es ja wohl nicht. Der Sachverständige als Vermittler zur Realisierung von den angesprochenene Herstellervorgaben ? Welche sollen das denn konkret sein ? Die Argumentation kommt mir sehr bekannt vor. Bitte noch einmal § 249 BGB lesen. Darin steht nichts von der Herstellung irgend eines anderen Zustandes und der Weg für einen solchen eröffnet sich auch nicht durch Schlagworte, wie sinnvoll und fachgrecht.
    Die Behauptung, es würden keine nachhaltigen Folgen entstehen, ist schlichtweg falsch. Begründen Sie das mal dezidiert.

    Mit freundlichen Grüßen

    Hannes

  5. Glöckchen sagt:

    Frei nach OTTO—-„und wer sich Arroganz-versichert,der schliesst ein festes Bündnis mit dem Strick“

  6. Frank sagt:

    „…Klar, irgendwann ist keine Instandsetzung mehr möglich und es muss erneuert werden. Bei welchen Schäden aber heute oft eine Erneuerung kalkuliert wird, ist nach dem Stand der Instandsetzungstechnik schon ein besserer Witz.“

    Der Witz ist die Summenoptimierung in der Werkstatt!!

    Dort geht es nicht mehr um „fach-sachgerechte, kostengünstige Arbeit“ sondern um Summenoptimierung der Rechnung. Der Werkstatt ist doch meistens das Fahrzeug des Kunden wurscht wenn der $ (Umsatz) stimmt!! Festigkeit/Wertverlust hin oder her.

    Aber SV die ihren Beruf richtig verstehen, überzeugen die Werkstatt zu einer kostengünstigen, dem Fahrzeug schonenden Rep. die dem Ast. so wenig wie möglich verbleibende Verluste/Kosten auferlegen.

    Nen guten RUTSCH

    PS: wenn gerutscht dann unabhängiger SV!!!!!!!!

  7. Heinrich sagt:

    „Aber SV die ihren Beruf richtig verstehen, überzeugen die Werkstatt zu einer kostengünstigen, dem Fahrzeug schonenden Rep. die dem Ast. so wenig wie möglich verbleibende Verluste/Kosten auferlegen.“

    Oder arbeiten erst gar nicht mehr für Werkstätten bzw. deren Interessen zur Gewinnmaximierung. Erspart die leidigen Diskussionen zur Summenoptimierung und bringt den SV wieder zu den Wurzeln seiner ursprünglichen Tätigkeit (zurück). Die wirklich freie und unabhängige Begutachtung von Kraftfahrzeugschäden auf der Grundlage der eigenen Fachkompetenz.
    Frei und unabhängig bedeutet auch frei und unabhängig von Werkstattbeauftragung/Vermittlung zu sein.

    In diesem Sinne wünsche ich allen ein gutes neues Jahr.

  8. Frank sagt:

    …….Frei und unabhängig bedeutet auch frei und unabhängig von Werkstattbeauftragung/Vermittlung zu sein.
    ………

    wenn das betriebswirtschaftlich möglich ist, ist das eine autobahn

  9. Andreas sagt:

    Hallo Heinrich,

    frei und unabhängig bedeutet nicht, dass ich nicht durch Werkstätten angerufen werden kann.

    Aber es soll auch noch Werkstätten geben, die daran interessiert sind, ein vernünftiges Gutachten der Reparatur zu Grunde zu legen, in dem sämtliche, aber keine unnötigen, Positionen enthalten sind.

    Eine Werkstatt ist für mich wie der Anwalt auch ein Beteiligter an der Schadenregulierung bzw. -beseitigung auf der Seite des Geschädigten. Ich muss mit dem Werkstattmeister nicht einer Meinung sein, aber ich muss meine Ansicht begründen können. Kann ich das gibt es keinen Grund, warum ich irgendwetwas aufschreiben sollte, was die Werkstatt will…

    Grüße

    Andreas

  10. Heinrich sagt:

    „Aber es soll auch noch Werkstätten geben, die daran interessiert sind, ein vernünftiges Gutachten der Reparatur zu Grunde zu legen, in dem sämtliche, aber keine unnötigen, Positionen enthalten sind.“

    Aha. Wo denn? Im Peter Pan Land vielleicht?

    „Ich muss mit dem Werkstattmeister nicht einer Meinung sein, aber ich muss meine Ansicht begründen können. Kann ich das gibt es keinen Grund, warum ich irgendwetwas aufschreiben sollte, was die Werkstatt will…“

    … und besiegle damit das baldige Ende einer (langen) Geschäftsbeziehung.

    „frei und unabhängig bedeutet nicht, dass ich nicht durch Werkstätten angerufen werden kann.“

    Gegen eine Auftragsvermittlung spricht grundsätzlich zuerst einmal nichts. Stellt sich jedoch die Frage: Warum ruft der Werkstättler gerade eine (die) spezielle Nr. an?
    Gibt es vielleicht nur den einen verfügbaren SV vor Ort oder handelt es sich hierbei um den kompetentesten und unabhängigsten Gutachter weit und breit, bei dem man zwar nur 80% seiner Vorstellungen bekommt, aber dafür das gute Gewissen behält. Hört sich irgendwie nicht nach den Gesetzen der Wirtschaft und schon gar nicht nach dem in alle Richtungen ausgelutschten Unfallgeschäft des Kfz-Handels/-Handwerks an?

  11. Andreas sagt:

    Naja, wenn Sie diese negativen Erfahrungen gesammelt haben, soll es Ihre Meinung sein, aber warum verallgemeinern Sie?

    Auch ich habe schon Werkstätten die Zusammenarbeit gekündigt, weil es dort zu „unüberbrückbaren“ Differenzen gekommen ist. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auch von Werkstätten angerufen werden will.

    Und manchmal gibt es tatsächlich noch ordentlich arbeitende SV und Werkstätten, denen mehr an einer ordentlichen Schadenbeseitigung gelegen ist und damit den Kunden stärker binden als wenn einmal 100,- Euro mehr verdient worden sind.

    Vielleicht ist der Werkstatt auch daran gelegen mit einem SV vernünftig zusammenzuarbeiten, weil der SV auch mal in anderen Situationen (legal) helfen kann. Vielleicht ist der SV tatsächlich gut und die Kunden werden von diesem SV richtig beraten? Das soll ja bei manch anderem Kollegen nicht der Fall sein.

    Grüße

    Andreas

  12. Frank sagt:

    Hallo Andreas,

    das kann ich nur unterstützen.

    die buhlerei um aufträge bei werkstätten mittels „anzahlung“ sollte härter bestraft werden.

    ein fairer, guter und unabhängiger! sv braucht außer seiner mundwerbung keine illegalen verbindungen um erfolgreich zu sein.

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