Wer hat schon mal was von PAYD gehört?

Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter (EDÖB)

Erläuterungen zu Pay as you drive (PAYD) und dem Einsatz von Black Boxes in Motorfahrzeugen

Moderne Versicherungstarife für Motorfahrzeuge setzen sich aus mehreren Kriterien zusammen, mit welchen Versicherer versuchen, eine risikogerechte Prämie anzubieten. Bisher haben sie zur Risikoeinschätzung vorwiegend Informationen basierend auf bestimmten Zustandsdaten (Fahrzeugtyp, PS, etc.) und ereignisbezogene Verhaltensdaten (wie Schadensfälle oder Administrativmassnahmen) erhoben. Unter dem Namen «Pay as you drive» (PAYD) evaluieren in letzter Zeit allerdings immer mehr Versicherungen die zusätzliche Nutzung von ereignisunabhängigen Verhaltensdaten (wie das tägliche Fahrverhalten), um den einzelnen Kundinnen und Kunden individualisierte Motorfahrzeugsversicherungen anzubieten.

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10 Antworten zu Wer hat schon mal was von PAYD gehört?

  1. hühnerauge sagt:

    „Nutzung von ereignisunabhängigen Verhaltensdaten“ bedeutet vielleicht Fragen im Versicherungsantrag wie:

    Kennen Sie einen Verkehrsrechtsanwalt?
    Haben Sie schon einmal einen unabhängigen Kfz-Sachverständigen beauftragt?
    Haben Sie eine Rechtsschutzversicherung?
    Sind Sie finanziell unabhängig?
    Wie hoch ist Ihr Brutto-Jahreseinkommen?
    Haben Sie schon einmal gegen eine Versicherung geklagt?
    Haben Sie schon einmal einen Prozess gegen eine Versicherung gewonnen?

    Das sind alles Risikofaktoren, die zu Prämienerhöhungen führen können.

  2. virus sagt:

    Ein schreiben der Kfz-Versicherung: Wir haben Ihr Fahrverhalten der letzten 6 Monate ausgewertet. Hier stellten wir eine ständige Geschwindigkeitsüberschreitung in geschlossenen Ortschaften fest. Laut § yx sind wir somit berechtigt, den Vertrag mit Ihnen umgehend zu kündigen. Den Kündigungsgrund pflegen wir in eine Datei „Uniwagnis“ ein. Örtliche Bus- und Bahnfahrpläne können Sie auf unserer Internetseite zu einem Vorzugspreis von 99,99 €/Jahr einsehen.

    Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und verbleiben mit ……

  3. Andreas sagt:

    Vordergründig hört sich das ja toll an: Wer rast wie eine Sau soll auch viel bezahlen.

    Das hat aber zum Einen nur bedingt etwas mit der Risikoprognose zu tun, denn das Augenblicksversagen kennt jeder und manchmal geht es halt glimpflich davon und manchmal kracht es.

    Und wenn man sich zum Zweiten überlegt welche Fülle an Daten übertragen werden muss, der wird feststellen, dass sich dann ganz einfach Bewegungsprofile (und zwar ganz genaue) erstellen lassen.

    Dann gucken wir doch mal, was der virus heute so macht, aha zuerst zum Bäcker, dann zum – sehr interessant – … das kostet nächstes Jahr aber 100 Euro mehr…

    Grüße

    Andreas

  4. virus sagt:

    Von Rasen habe ich doch gar nicht gesprochen. Es sollte nur ein Beispiel sein, das wohl jeder nachvollziehen kann. Richtig Lustig wird es, wenn die gegnerische Versicherung schreibt. Freundlicher Weise hat uns ihr Versicherer die gespeicherten Daten zu ihrem Fahrverhalten zur Verfügung gestellt. Somit können wir nachweisen, dass sie zum Kollisionszeitpunkt 10 km/h schneller als erlaubt gefahren sind. Hätten sie hier die erlaubte Höchstgeschwindigkeit nicht überschritten, wäre der Unfall für sie vermeidbar gewesen. Somit können wir ihre Schadenersatzforderungen wegen Mitverschuldens am Unfall nur zu 50 % regulieren. Wir empfehlen Ihnen den Anteil durch des Mitverschulden bei ihrer Kasko-Versicherung geltend zu machen. Wir haben uns erlaubt, ihrer Versicherung soweit die uns vorliegenden Unterlagen zu zusenden.
    Somit hat das Unfallopfer den Schwarzen Peter und darf sich abmühen, das Gegenteil zu beweisen. Alle schadenrelevanten Daten befinden sich jedoch in Händen des gegnerischen Versicherers, weil der Gutachter der Versicherung hatte schnell zu sein und war schon da.

    Nicht vergessen sollten wir, dass der Unfallgegner auch bei der gleichen Versicherung versichert sein könnte, was für diese, die doppelten Hochstufungen je Versicherten hinzubekommen, dann noch einfacher macht.

    Wie lautet die Schlagzeile heute: Neuer Telekomskandal, 17.000.000 Kundendaten werden seit 2006 im Internet an Kriminelle zum Kauf angeboten.

    Das Risiko hier wie da – einzig beim Kunden liegt es noch!

    Gruß Virus

  5. Andreas sagt:

    Hallo virus,

    mit den Daten, die bei einem PAYD gespeichert werden müssen, um es zu dem Zweck einsetzen zu können, für den es gedacht ist, lassen sich so ziemlich alle negativen Dinge anstellen, die man sich vorstellen kann, angefangen von nicht mehr nachvollziehbarer Versicherungsprämie, über Nachweisprobleme/Teilschuld bei Unfällen bis hin zu den Bewegungsprofilen.

    Das ist noch eine Spur „besser“ als die Speicherung der Telefon- und Handydaten…

    Mit einer vernünftigen Prämie für die Versicherten hat das System aber letztlich nichts zu tun.

    Grüße

    Andreas

  6. borsti sagt:

    Ich werde beantragen daß ein solches Gerät an mein Klo angeschlossen wird.

    Dann wird eine leistungsgerechte Abrechnung unserer Abwässer möglich !! Oder ??

  7. Andreas sagt:

    Oder Du bekommst eine Bonusgratifikation auf Grund besonderer Leistungen bei der Methangasproduktion… :-))

    Grüße

    Andreas

  8. downunder sagt:

    he,he!
    borsti braucht ein verschmutzungszertifikat!!!LOL

  9. Ratsuchender sagt:

    Ich brauche einen Rat.

    Ich träumte, auf den Kontoauszügen der Kleinsparer steht:
    Vielen Danke für Ihr Erspartes!
    Sollten Sie noch etwas Kleingeld im Hause haben. Unser Zinssatz beträgt z.Z. 5,5 %.

    Jetzt bin ich echt am überlegen. Bevor ich garnichts mehr habe, sollte ich da nicht wenigstens die 5,5 % nehmen.

    Ein Ratsuchender

  10. virus sagt:

    Antwort: 0 mal 5,5% = 0%

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