Ecall – Versicherer und Hersteller streiten um Autodaten

Quelle: Capital – Herbert Fromme – vom 29.01.2013

Das künftige Ecall-System kann Daten über das Fahrzeug an Notrufstellen senden – aber auch an Autohersteller oder Versicherer. Die HUK-Coburg führt jetzt eine Kampagne gegen eine befürchtete Monopolstellung der Hersteller.

Versicherer und Autohersteller streiten sich um den Ecall. Die Assekuranz will verhindern, dass die Hersteller allein Zugang zu den Daten haben. HUK-Coburg-Autovorstand Klaus-Jürgen Heitmann fordert „einen freien und fairen Wettbewerb“. Die Hersteller sollten offene Schnittstellen einbauen, verlangte er bei einer Veranstaltung des Goslar-Instituts, das von der HUK-Coburg gegründet wurde.

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9 Antworten zu Ecall – Versicherer und Hersteller streiten um Autodaten

  1. DerHukflüsterer sagt:

    @
    „Versicherer und Autohersteller streiten sich um den Ecall. Die Assekuranz will verhindern, dass die Hersteller allein Zugang zu den Daten haben. HUK-Coburg-Autovorstand Klaus-Jürgen Heitmann fordert “einen freien und fairen Wettbewerb”. “

    Soso,
    man streitet sich schon um das „Fell des Bären“ ohne diesen erlegt zu haben, bzw. ohne das Einverständnis des Geschädigten zu haben.
    Wie man deutlich erkennen kann, geht es um keine Hilfestellung für das Unfallopfer, sondern nur darum der Erste zu sein, der seine ureigenen finanziellen Interessen durch Falschauskünfte an das Unfallopfer schnell so sichert.
    Wie naiv u. dämlich muss man denn sein um dieses schmutzige Spiel nicht zu erkennen .

  2. SV Stoll sagt:

    Guten Tag,

    ich habe meine Meinung über dieses Ringen um E-Call hier schon zur Genüge dargebracht (http://www.captain-huk.de/netzfundstuecke/notrufsystem-e-call-vereint-adac-und-gdv-im-wunsch-nach-mehr-wettbewerb-und-mehr-selbstbestimmung-fur-den-kunden/#comments).

    Es fehlen aber noch wichtige Marktteilnehmer, die auch dringend einen Anschluß an E-Call brauchen. Nämlich die Firmen, die unsere Gutachten „prüfen“. Dann kann man doch gleich „prüfen“, ob die Entsendung von Hilfskräften noch „lohnend“ ist, oder man das ganze mal lässt, um die „Versichertengemeinschaft“ nicht zu belasten…..

    Mit sarkastischen Grüßen

    SV Stoll/RT

  3. SV Hildebrandt sagt:

    … HUK-Coburg-Autovorstand Klaus-Jürgen Heitmann fordert “einen freien und fairen Wettbewerb”. ”

    Sofern mir das bekannt ist, geht es doch in erster Linie darum Menschenleben zu retten, oder? Was hat da ein freier und fairer Wettbewerb zu suchen, oder *kloppen* sich in Zukunft Feuerwehren und Rettungsdienste um die Opfer wer wenn zuerst bergen darf!?!

    Mir war bisher nicht bekannt das die HUK auch eine Rettungsdienst betreibt der vorrangig und tatsächlich am Erhalt der Gesundheit interessiert ist, oder ist vielleicht der Rettungsdienst der HUK einer der verhindern soll das Manager und Aktionäre Herzklabaster bekommen…

  4. Willi Wacker sagt:

    Wie ich schon mehrfach geschrieben hatte, ist der Emergency-Call ein Notruf. In erster und ausschließlicher Linie muss er dazu dienen, Rettungsdienste an den Unglücksort zu leiten. An der Unfallstelle haben Versicherer nichts zu suchen. Der Notruf muß bei den Rettungsleitstellen von Polizei und Feuerwehr eingehen. Schnittstellen für Versicherer sind nicht einzubauen, da diese für die Rettung und Bergung nichts beitragen. Nur die unmittelbar am Rettungssystem eingeschalteten Dienste dürfen Zugang zu den Daten des verunfallten Fahrzeugs erhalten.

    Nach Rettung und Bergung, dann kann durch den Schädiger, wie dies auch im VVG vorgesehen ist, der Haftpflichtversicherer von dem Unfall und dem Schadensereignis informiert werden. Vorher nicht. Es besteht auch keine Notwendigkeit zu sofortiger Information, da sich der Versicherer ohnehin mit der Regulierung über Gebühr Zeit läßt, wie die letzten Fernsehberichte gezeigt haben. Warum also die Eile bei den Versicherern? Sicherlich ist mir die Antwort bewußt. Aber der schnöde Mammon und das überzogene Gewinnstreben müssen spätestens an der Unfallstelle hintenanstehen. Nein, Herr Heitmann, so nicht! Kümmern Sie sich lieber um die Unfallopfer, damit die ordentlich und zu hundert Prozent entschädigt werden.

  5. DerHukflüsterer sagt:

    @Willi Wacker

    „Nur die unmittelbar am Rettungssystem eingeschalteten Dienste dürfen Zugang zu den Daten des verunfallten Fahrzeugs erhalten.“

    Hi Willi,
    ich muss Deine Zuversicht auf die Realität bringen.
    So wie die HUK schon jetzt von den Behörden (Polizei)unterstützt wird, werden m. M. nach diese Daten höchstbietend verkauft, evtl. mit einer geheimen Standleitung zur Versicherungswirtschaft.
    Zumindest werden Sie sofort „fair“ von geldgeilen Individien benachrichtigt.
    Bei der Huk-Coburg – da bin ich mir sicher……

  6. Bernd Barremeyer sagt:

    @ Buschtrommler

    Die Geschichte mit dem Kauf der Notrufsäulen an Bundesautobahnen und Fernstzraßen hat sich durch flächendeckende Nutzung von Handys überholt. Wer ruft noch über die Notrufsäule an? Jeder hat doch bereits ein Handy.

    HUK und andere Versicherer wollen nach Angaben von HUK-Sprecher Heitmann fair behandelt werden. Hat sich Herr Heitmann auch mal an die eigene Nase gefasst? HUK und fair – das ist ein Widerspruch!

    HUK und andere haben beim Notrufsystem E-Call nichts zu suchen. Das ist ein Notfallrufsystem, das auch der Ortung des Unfallfahrzeuges dient. Mit diesem System sollen die Rettungsdienste informiert werden. Was hat HUK und Heitmann mit der Rettung der Unfallopfer zu tun? – Nichts, aber auch gar nichts!

    Die HUK sollte sich auf ihre ureigensten Dinge stützen, nämlich die ordentliche und zeitnahe Regulierung der Unfallschäden. Besonders bei den immateriellen Schäden hapert es gewaltung an der Schadensregulierung. Die Regulierung von Unfallschäden und die Wiedergutmachung bei den Unfallopfern war nicht umsonst bereits mehrfach Gegenstand von Fernsehberichten.

    Wenn die Hersteller ein derartiges sinnvolles System entwickeln haben sie auch Entwicklungskosten aufgebracht. Nun will HUK und Co daran partizipieren, praktisch als Trittbrettfahrer den Nutzen abschöpfen, ohne eigene Investitionen getätigt zu haben. Was ist daran fair? – Nichts, aber auch gar nichts!

    Freier Wettbewerb ist doch möglich. HUK und Co können ebenso wie die Fahrzeughersteller ein mobiles E-Call-System aufbauen und an ihre Kunden verkaufen. Dann haben HUK und Co aber Investitions und Forschungskosten, die den Zugriff auf die Fahrzeugdaten und Standortangaben nicht mehr so günstig machen als wenn sie von der Investition anderer partizipieren und quasi den Schaum ablöffeln. Nassauer würde man solche Menschen nennen.

    Es zeigt sich offenbar, dass das Werkstattnetz a la HUK eine Fehlplanung war. Der Geschädigte ist in Zukunft nicht mehr auf diesem Wege über Partnerwerkstätten zu ködern. Um die kaskoversicherten Fahrzeuge in ihre Werkstattnetze zu locken, müssen HUK und Co schon ein eigenenes E-Call-System installieren, allerdings nur neben dem gesetzlich vorgesehenen E-Call-System. Das bedeutet aber Investitionen und Kosten, die natürlich zum Wohle der Versichertengemeinschaft vermieden werden sollten. Deshalb lieber auf fremde Züge aufspringen und Schnittstellen beanspruchen! Nein!

    Freier Wettbewerb? was soll denn diese Argumentation? Steht die von Herrn Heitmann vertretene HUK-Coburg im Wettbewerb mit den Rettungsdiensten? Wohl kaum. Ich habe noch keinen HUK-Rettungsdienst gesehen.

    Wenn die HUK meint, sie stehe mit den Fahrzeugherstellern im Wettbewerb, dann soll sie mal nachweisen, welche Fahrzeuge sie herstellt. Ich kenne kein Modell der Coburger Versicherung.

    Wettbewerbsgesichtspunkte sind einfach abwegig. Das muss Herrn Heitmann auch mal platt vors Gesicht gesagt werden.
    Fair und frei gilt bei der HUK schon gar nicht. Also, warum sollen andere so sein. Selbst nicht fair sein, aber von anderen das Recht einfordern. Da fällt mir der juristische Begriff des widersprüchlichen Verhaltens ein.

  7. SV Stoll sagt:

    Bessere Idee:

    Klamme Kommunen bewerben sich für einen bestimmten Bereich mit ihrer Feuerwehr/Rettungsdienst um den Zuschlag der Versicherer zur Unfallrettung. Im Schadenfall kommt dann der Retter, der den günstigsten Partnervertrag mit der jeweiligen Versicherung hat….

    Bei nicht besetzten Gebieten klappert dann der E-Call Disponent die Retter ab, die dann Gebote (analog Restwert) für den Einsatz abgeben.

    Mit noch sarkastischeren Grüßen

    SV Stoll/RT
    (der so schreiben darf da selber aktiver Retter)

  8. BGH Leser sagt:

    … HUK-Coburg-Autovorstand Klaus-Jürgen Heitmann fordert “einen freien und fairen Wettbewerb”. ”

    Etwa so wie bei den SV-Kosten Herr Heitmann?
    Wettbewerb zu Gunsten der HUK?
    Wer nicht macht was die HUK will, der wird schikaniert?

    Wie muss ma sich das im Fall von Ecall vorstellen?

    In etwa so:

    Der Versicherer prüft bei eingehendem Ecall, ob seitens des VN Forderungen gegen den Versicherer bestehen. Wenn ja: Dann lassen wir ihn halt verrecken?

  9. Buschtrommler sagt:

    Notrufsäulen sind ja schon länger (und noch für längere Zeit) in den Händen der Versicherungen. Da dies vermutlich für die umfassende schnelle Opferergreifung, auch im Hinblick auf die Verbreitung von Mobiltelefonen nicht dauerhaft kostendeckend sein dürfte, wird nun auch beim E-Call versucht, die Geburtsstunde der bisher allerschnellsten Datenlieferung mitzugestalten zum Nutzen der Gesellschaft(er).

    Wenn man sich so manch Lobbyistentreiben anschaut, so taucht die Frage auf, weshalb der Gesetzgeber OHNE äusseren Einfluss diese Einführung des E-Call nicht schon lange getan hat?
    Wurden die bisherigen VS-Zugriffszahlen, auch im Hinblick auf Kostendeckung beim Schadenmanagement nicht erreicht?
    Hatten die Round-Table-gespräche der Versicherer nun politisches Gehör gefunden?

    Kostentechnisch den Herstellern und Fahrzeugkäufern zwangsweise „auf´s Auge gedrückt“, an die Versicherer vermutlich zum Taschengeldtarif gelieferte „Echtzeitdaten“ und zwischen allen Fronten die doppelt eingeseiften Geschädigten!

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