Die Krux mit den kostenlosen Zeitungen

oder wie der GDV versucht, seine Sicht der Dinge unter die Leute zu bringen.

Sonntags findet er sich in unserer Region in jedem Briefkasten – der „Elbe Report“ – finanziert möglicher Weise nicht nur durch Anzeigen. Denn letzten Sonntag war zu lesen: Der Expertenrat am Elbe-Report – Telefon: Autounfall, was ist zu tun?

Experten vom GDV beantworten Leserfragen. Die veröffentlichten Fragen und Antworten – aus meiner Sicht – na ja.  Als wirklich haarsträubend entpuppt sich zum Ende aber der farblich unterlegte Verweis auf das Informationszentrum der Versicherer „Zukunft Klipp und Klar“.

Hier erfährt der Leser  u.a. zu den Fahrzeugschäden:

Reparaturkosten: „Dass sind die Kosten, die zur Beseitigung der Unfallschäden notwendig sind. Für Bagatellschäden im Wert von 500 oder 600 Euro genügt die Vorlage des Kostenvoranschlages…..    Bei allen anderen Schäden sollten Sie die Versicherung auffordern, den Schaden begutachten zu lassen. Bevor Sie selbst einen Sachverständigen beauftragen, klären Sie mit dem Versicherer, ob die Kosten hierfür übernommen werden.“

Zur Wertminderung: Wurde das Auto erheblich beschädigt gibt es diese, wenn das Fahrzeug nicht älter als 5 Jahre ist und nicht über 100.000 km gefahren wurde. Einen Vorschaden darf das Fahrzeug aber nicht gehabt haben.

Unter Totalschaden steht dann geschrieben: Verkaufen sie das Fahrzeug nicht, bevor sie mit der Versicherung gesprochen haben – sonst könnte es Ärger geben.

Bei Beauftragung eines Sachverständigen werden die „angemessenen“ Kosten übernommen. Für den Anwalt werden die notwendigen Kosten erstattet.

Bleibt die Frage: Wie viel Verantwortung hat eigentlich der Redakteur einer Zeitung gegenüber seinen Lesern?

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6 Antworten zu Die Krux mit den kostenlosen Zeitungen

  1. Andreas sagt:

    Da gibts nur eins: Die Redaktion anschreiben mit Hinweis auf die völlig falsche Darstellung der Sachverhalte.

    Freundlich aber bestimmt darauf hinweisen, dass das ein Reinfall war, was sich der Schreiber da erlaubt hat und die Tatsachen richtig stellen.

    Darauf hinweisen, dass man gerne bereit ist dem Schreiberling das nächste Mal gerne eine Vielzahl an Informationen zukommen zu lassen.

    Sollte man keine oder nur eine „dumme“ Antwort erhalten, dann hilft oftmals eine Veröffentlichung eines Leserbriefes in der Konkurrenz-Zeitung…

    Ich spreche aus eigenen Erfahrungen.

    Grüße

    Andreas

  2. downunder sagt:

    hi andreas
    leserbrief bei der konkurrenz ist eine gute idee.
    hier ist aber eine GEGENDARSTELLUNG überfällig,weil eindeutig falsche aussagen gemacht werden!

  3. Andreas sagt:

    Hallo downunder,

    eine Gegendarstellung habe ich in null von drei erreicht. Die Zeitung will ja schließlich nicht dumm da stehen. Einmal gab es eine kleine Richtigstellung, die irgendwo auf Seite 97 rechts unten stand…

    Aber ein Versuch ist es wert bzgl. einer Gegendarstellung nachzufragen.

    Grüße

    Andreas

  4. Chr. Zimper sagt:

    Morgen,

    ich habe hier auszugsweise von der Internetseite (Die Zukunft Klipp und Klar) die „Wünsche“ des GDV wiedergegeben, welche aus einer Broschüre herunter geladen werden können, bzw. man kann diese beim GDV bestellen. Es liegen hier aus meiner Sicht daher zwei Dinge im Argen. Einmal die Veröffentlichung des Links durch die Zeitung ohne den Inhalt überprüft zu haben und zum anderen die unrichtigen Angaben des GDV.

    Mit der Konkurrenz-Zeitung ist das bei uns leider schwierig, so weit ich weiß, kommen alle aus dem selben Verlag.

    Es ist also um so mehr der kritische Leser gefragt.

  5. Ingenieurbüro Rasche sagt:

    Chr. Zimper Donnerstag, 03.07.2008 um 07:57

    Hi, Frau Zimper,

    eine schlampigen Recherche sollte man schon aus Prinzip nicht hinnehmen, aber wer ist schon perfekt und vermutet noch einen Knallfrosch hinter dem Vorhang. Basis ist ja auch die bisher verfügbare Erkenntnisbandbreite.

    Schreiben ist immer etwas unsicher und wird leicht abgetan, aber vielleicht setzen Sie sich einmal telefonisch mit dem Redakteur in Verbindung ohne jedweden Tadel im Hinterkopf zu haben, denn Redakteure sind auch nur Menschen und wer läßt sich in seiner beruflichen Tätigkeit schon gern tadeln ? Auch Sachverständige sind meiner Erfahrung nach da sehr empfindlich oder aber saudumm, obwohl das auf Schweine nicht zutreffen soll, wie ich mir habe sagen lassen. Motivieren Sie vielleicht den Redakteur, im beurteilungsrelevanten Zusammenhang für seine Zielgruppen in der Leserschaft etwas mehr Glanz und eine nützliche Informationsverdichtung in der Sache zu bringen, die er selbst nach Ihren Informationen erarbeiten kann, denn das fällt dann ja auch positiv auf ihn zurück. Für kurze und prägnante Beispiele aus der Praxis, welche die Leser interessieren,sind Redakteure immer dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen
    aus Bochum-Linden

    Dipl.-Ing. Harald Rasche

  6. Willi Wacker sagt:

    Hallo SV Zimper,
    ich glaube, in diesem Fall bleibt nur eine Gegendarstellung. Unser australischer Mitleser hat recht. In dem Zeitungsbericht sind eindeutig falsche Tatsachen angegeben.
    MfG
    Willi Wacker

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