Wie hält es die Axa-Versicherung mit der Regulierung der Schäden nach dem Love-Parade-Unglück in Duisburg vor zwei Jahren?

Vollmundig hatte die Axa-Versicherung nach dem Love-Parade-Unglück in Duisburg vor zwei Jahren den Opfern, Hinterbliebenen und Verletzten eine Entschädigungssumme von insgesamt 10 Millionen Euro versprochen. Da sich der Unglückstag mit ingesamt 21 Todesopfern und unzähligen Verletzten zum zweiten Male jährte, wurde in diesen Tagen in  Duisburg der Opfer gedacht. Die ARD und ihr Magazin „Report“ nahm den zweiten Jahrestag zum Anlass, einmal nachzuforschen, welche Schadensregulierung die Axa-Versicherung vorgenommen habe. Das Ergebnis der Nachforschungen der Sendung „Report“ war beschämend für die Hinterbliebenen und die Opfer. Einige Opfer berichteten, dass sie immer wieder neue Fragebögen und Bescheinigungen hätten einreichen müssen, aber bisher nur unzureichend Schadensersatzleistungen erhalten hätten. Von einem Geschädigten wurde klar zum Ausdruck gebracht, dass der Versicherer bewusst auf Zeit spiele. Die Opfer sollen mürbe gemacht werden.

Dieses perfide Spiel der Versicherer, gerade bei erheblichen Verletzungen und mit nicht wieder gut zumachenden Folgen, ist leidlich bekannt. Dass aber traumatisierte Opfer der Love-Parade-Katastrophe in Duisburg darunter leiden sollen, ist eine nie da gewesene neue Dimension. Denn in dem Tunnel und an der Treppe am alten Güterbahnhof in Duisburg gab es nicht nur die 21 Todesopfer, die in der Panik zu Tode getrampelt wurden, sondern auch hunderte von Verletzten mit teilweise schwersten Verletzungen. Am Gravierendsten dürften aber die seelischen Verletzungen der Opfer sein. Viele benötigen auch heute noch, zwei Jahre nach der Katastrophe, ärztliche und psychologische Betreuung. Manche sind berufsunfähig krank geworden.

Zu einer Stellungnahme zu den unzureichenden Entschädigungsleistungen vor der Kamera waren die Verantwortlichen der Axa-Versicherung nicht bereit. Warum wohl? Sie waren sich darüber bewusst, dass ein solches Regulierungsverhalten nicht ernsthaft in der Öffentlichkeit begründet werden kann. Ihr eigenes unmenschliches Verhalten war den Verantwortlichen sicherlich bewusst. Da ist es dann besser, nichts oder nur weniges zu regulieren und gar nichts zu sagen.

Unser Mitgefühl gilt den Geschädigten und den Hinterbliebenen der Opfer.

Seht Euch den Bericht von Report im Link an und gebt dann bitte Eure Kommentare ab. .

http://www.youtube.com/watch?v=YOsG3cNm6LM

 

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15 Antworten zu Wie hält es die Axa-Versicherung mit der Regulierung der Schäden nach dem Love-Parade-Unglück in Duisburg vor zwei Jahren?

  1. Gerhard Grünberg sagt:

    Hei Leute,
    so traurig die Geschichte ist, so deutlich zeigt sich wieder einmal das unmenschliche Verhalten der Versicherung, in diesem Fall der Axa-Versicherungs AG. Bei einer anderen Versicherung sehe das Ergebnis aber auch nicht anders aus. Insoweit gleichen sich die Versicherer sämtlich. Zunächst große Worte, um die Opfer und die Bevölkerung, die an so einem Unglück teilnimmt, zu beruhigen – und dann nichts, noch nicht einmal ein Statement vor der Kamera. Pfui Teufel. Eine solche Versicherung braucht man nicht, weder als Hausratsversicherung, Glasbruchversicherung, Gebäudeversicherung oder Kfz-Versicherung. Eine Versicherung, die die Opfer und Geschädigten im Stich läßt und ihrer gesetzlichen Regulierungspflicht nicht nachkommt, die braucht man in keinem Bereich.

  2. AIDIAISI sagt:

    Also hier muss ich mal auf die Bremse treten.
    Dass eine Versicherung versucht,die Simulanten auszusondern,die einen auf Psychoschaden machen und damit begründen wollen,dass sie nichtmal mehr arbeiten können,ist doch wohl legitim!
    Hier gibt es bestimmt eine ganze Horde von Trittbrettfahrern,die selbst höchst unglaubwürdig daherkommen,am lautesten schreien,wenn sie als Simulanten bereits entlarvt sind und damit den wirklich schwer Betroffenen die Beweisführung zusätzlich erschweren.
    Wer einen Gesundheitsschaden -ob physisch oder psychisch-beweist,der muss auch entschädigt werden,daran kann es keinen Zweifel geben.
    Wer den Beweis aber nicht führen kann,der muss eben auch leer ausgehen.
    Da hilft es dann auch nicht,andauernd den Generalverdacht zu bemühen,unter dem die Versicherungswirtschaft steht.
    Die Leser hier wissen doch,wie es geht:
    Zahlungsunwilliger Versicherer:also Klage gegen den Versicherungsnehmer—und— nicht lange fackeln,oder rumnöhlen oder in irgendein Mikro jammern!
    Ich habe noch nicht auch nur von einem einzigen Urteil gegen die Verantwortlichen gehört.
    Was hält die Opfer eigentlich davon ab,zu klagen?
    Wer die Kosten eines solchen Verfahrens nicht aufbringen kann, der erhält doch Prozesskostenhilfe.
    Anwälte,die sich über solche öffentlichkeitsträchtige Verfahren gerne profilieren würden,gibt es vor Ort bestimmt Hunderte!
    Also,nicht jammern,klagen!

  3. DerHukflüsterer sagt:

    @AIDIAISI
    „Was hält die Opfer eigentlich davon ab,zu klagen?“

    Vertrauensärzte, RA mit Vertragsbindung zu einer Rechtschutzversicherung u. finanzielle Engpässe.
    Könnte ich mir vorstellen:
    Oder sind es doch alle Simulanten u. Versicherungsbetrüger wie bei der KFZ.-Haftpflichtversicherung, wo alle die sich durch willkommene Schäden bereichern,fälschlicherweise auch noch Geschädigte genannt werden.
    Jeden Tag kann man im C-H nachlesen wie diese Abzocker gegenüber den Versicherungen den Schaden keineswegs mindern, sondern rotzfrech auf ihre Rechte bestehen.
    Kein Wunder dass da die Versicherer auf die Barrikaden gehen, wenn sie einen Teil der mühsam durch Verbreitungen von Horrorszenarien erschlichenen Beiträge wieder auszahlen sollten.

  4. Gerhard Grünberg sagt:

    @ AIDIAISI 29.7.2012 18:19

    Hi,
    ich kann zwar Ihre Auffassung verstehen, wenn ich im Lager der Versicherer stünde. Aber bei den tödlich verletzten Opfern, die im Tunnel und an der Treppe lagen, dürfte es keinen Zweifel geben, dass diese infolge der Ereignisse mit anschließender Panik, zu Tode gekommen sind. Dass Freunde, die den Tod ihrer Begleiter hautnah miterleben mussten, weil diese neben ihnen im Gedränge erdrückt oder zu Tode getrampelt wurden, bis heute noch unter diesem psychologischen Druck leiden, dürfte auch verständlich sein. Oder meinen Sie, dass diese nur simulieren. Aber das ist ja Taktik der Versicherer, alle als Simulanten hinzustellen. So großherzig, wie Sie meinen, sind Versicherer nicht.

    Auch das Problem, das Der Hukflüsterer angesprochen hat, ist beachtlich, denn wer hat schon das Geld, gewaltige Schadensersatzprozesse auf Schmerzensgeld in angemessener Höhe einzuklagen und dabei dann gegebenenfalls teure Sachverständigen zu bezahlen. Auch auf dieses Kostenrisiko wird bewußt gesetzt.

    Sie wollen doch wohl nicht allen Ernstes behaupten, dass die unstreitigen Fälle, die 21 Toten, ausreichend erledigt worden seien. Auch in diesen Fällen werden noch Dokumente angefordert. Eine beschämende Situation für die Eltern der jungen Opfer.

    Im übrigen hatte die Versicherungswirtschaft schon einmal dieses Spielchen betrieben, nämlich als es um die Entschädigung der Düsseldorfer Flughafenbrandopfer ging. Bei der Prämieneinforderung sind die Versicherer schnell bei der Hand, bei der Regulierung lassen sie sich über Gebühr Zeit bis zur Verjährung, gell.

  5. Andreas Sander sagt:

    @GERHARD GRÜNBERG

    Wahre Worte-Respekt!

    svsander-online.de

  6. DerHukflüsterer sagt:

    @
    „Im übrigen hatte die Versicherungswirtschaft schon einmal dieses Spielchen betrieben, nämlich als es um die Entschädigung……..

    Um Verkehrsopfer so richtig niederzumachen schrecken Juristen im Dienste der Versicherungen nicht einmal davon zurück, Gehirngeschädigten ein Schmerzensgeld abzuerkennen, weil der Geschädigte jetzt sowieso „blöd“ ist und es gar nicht mehr realisieren kann.
    Das ist leider wahr und setzt absolute Menschenverachtung voraus!!!
    Und wie verbreitet Gehirnschäden sind, kann täglich in den Prozessen u. deren Urteilen bei C-H erkannt werden.

  7. Kuseschmatze sagt:

    Und jetzt ratet mal, wer die Costa Concordia hauptsächlich versichert hat….

  8. Willi Wacker sagt:

    Vermutlich eine italienische Versicherung, vielleicht die Versicherung mit dem geflügelten Löwen?

  9. Alois Aigner sagt:

    Ich vermute der englisch Lloyd. Dort sollen nach der Havarie die Glocken geläutet haben.

  10. SV Westphal sagt:

    Hei Willi,
    Du denkst doch nicht an die Generali oder?

  11. Willi Wacker sagt:

    Jetzt sollte aber auch Kuseschmatze des Rätsels Lösung bekannt geben. Wer ist denn der hauptsächliche Versicherer?
    Bitte um Antwort.

  12. Kuseschmatze sagt:

    Na die AXA, wie ich aus gut informierten Kreisen erfahren habe

  13. Ulli1712 sagt:

    1.) schonmal drüber nachgedacht, dass die AXA bisher nur aus Kulanz ein paar Milliönchen locker gemacht hat, weil die Loveparade so bescheiden organisiert war, dass sich Stadt, Land, Security, Veranstalter und Bürgermeister gegenseitig den schwarzen Peter zugeschoben haben, so dass auf Grund unklarer Sachlage keiner zur Rechenschaft gezogen wurde. Andere Versicherer hätten vielleicht gewartet, bis eindeutig klar ist, dass demjenigen ein Verschulden trifft, der auch bei der AXA versichert ist. Das war nämlich nicht z.B. der Bürgermeister!!! Das bei so vielen Verletzten und Toten trotz hoher Schadenregulierung die Hinterbliebenen nicht Millionär werden und nach der Tragödie in Sauss und Brauss leben können sollte auch jedem einleuchten. Schließlich gibt es dafür Versicherungstarife zur Absicherung, die jedem freigestellt sind abzuschließen um seine Hinterbliebenen vor finanziellen Risiken zu schützen!!! Es gibt sicherlich auch einige unter den „Opfern“, die die Chance nutzen wollen sich zu bereichern. Und was die Costa Concordia angeht: AXA ist mit der größte Versicherer in der Seefahrt und versichert nicht nur Schiffe mit Kapitänen, die besser einen anderen Job gewählt hätten. Schließlich werden die Mitarbeiter nicht von der AXA eingestellt, sondern von der jeweiligen Firma. 98% der Kommentare hier sind also schlecht bis gar nicht recherchiert und völlig sinnbefreit.

  14. Corinna sagt:

    Hi, Ulli1712,
    wo finde ich 2) zu Deinem Beitrag? Was Deine Beurteilung der Kommentare angeht, so halte ich es lieber mit der Erkenntnis:
    „Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist“

    Mit besten Grüßen

    Corinna

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